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Zwei ganz wichtige Aspekte in unserer heutigen Zeit !

 

Musik ist GLÜCK:

 

Singen, Trommeln, Pfeifen - jeder kann ohne großen Aufwand selbst Musik machen.

 

Wenn Kinder lernen, sich mit Musik auszudrücken und die Lust am gemeinsamen Klang  erleben,

 

gewinnen sie damit einen Schatz, der ihr ganzes Leben bereichert.

 

Und wer sich intensiver mit einem Instrument/Trommel beschäftigt, schult nicht nur sein Gehör und seine Fingerfertigkeiten,

 

sondern bildet sogar die entsprechenden Regionen seines Gehirns besonders aus.

 

Falscher Ehrgeiz und Perfektionismus sind absolut fehl am Platz - allein die Freude am Musizieren zählt.

 

Das verleiht "Flügel" !

 

Trommeln mit Kindern aus sozial benachteiligten Familien:

 

„In überforderten Familien wachsen überforderte Kinder heran, hat die World Vision-Studie „Kinder in Deutschland 2007“ jüngst festgestellt. Jedes zehnte Kind lebt danach in einer akuten Risikolage, die durch Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Armut, fehlende elterliche Zuwendung oder gar Gewalt geprägt ist. Schon Acht- bis Elfjährige erleben sich als perspektivlos.

 

Das Armutsrisiko von Kindern hängt stark von der Erwerbsbeteiligung der Eltern ab. Denn mit der „Aufnahme einer Vollzeitbeschäftigung durch ein oder mehrere erwerbsfähige Haushaltsmitglieder sinkt die Armutsgefährdung von Haushalten mit Kindern von 48% auf unterdurchschnittliche 8% .

 

Eine zentrale Rolle für die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Kindererziehung spielt für Eltern eine flexible und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung. Gewährleistete frühkindliche Bildung in der Kinderbetreuung verbessert auch die gesellschaftlichen Teilhabechancen insbesondere von Kindern aus einkommensschwachen, bildungsfernen oder ausländischen Familien.

 

„Gute Bildung muss im frühen Kindesalter beginnen und ist unabdingbare Voraussetzung für gute Ausbildungs- und Beschäftigungschancen. Sie geht auch einher mit einem bewussteren Gesundheitsverhalten sowie verantwortlicher Haushaltsführung und erfolgreicher Alltagsbewältigung in der Familie. Der Bildungsstand der Bevölkerung ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen.

 

Die Bildungserfolge von Kindern hängen in Deutschland jedoch noch zu stark vom Bildungsniveau der Eltern ab.

 

 

Ein "Erfahrungsbericht"

Das Trommeln mit Kindern aus sozial benachteiligten Familien, stellte ganz besondere Anforderungen an mich bzw. an die Konzeption des Projektes, die allerdings, wie sich herausstellte, reflexiv nicht das Trommeln an sich in den Vordergrund stellte, sondern erst einmal ganz andere, in diesem Zusammenhang wichtige Punkte, auf den „Plan“ riefen, die leider letztlich das Projekt (erst einmal) zum Scheitern brachten.

 

Die Idee des Projektes kam über einen acht jährigen Jungen zu Stande, mit dem ich gelegentlich trommelte.

Daraufhin ergab sich eines Tages ganz spontan, dass einige seiner Freunde mit trommeln wollten. Dem stand erst mal nichts im Wege, weil ich noch ein paar Trommeln dabei hatte. Nach einer kurzen Einführung hatten die Kinder den ganzen Raum den sie brauchten, um sich auszuleben.

 

Alles gestaltete sich sehr unkompliziert und ich ließ sie ihre Erfahrungen machen. Es war so schön mit anzusehen, wie unbeschwert – ohne Angst und Vorurteile, die Kinder mit den Instrumenten umgingen, dass ich mich dazu entschloss einen Trommeltag für diese Kinder anzubieten.

 

Ich beauftragte die Kinder, nach dem wir ausgiebig getrommelt hatten, ihre Eltern von meiner Idee in Kenntnis zu setzen, um ihre Erlaubnis zu bekommen, weiterhin mit den Kindern trommeln zu können. Weiter verfasste ich ein Schriftstück, aus dem alle relevanten Informationen hervorgingen, d.h., wer ich bin, was mein Anliegen ist usw. und wo ich konnte, versuchte ich die Eltern persönlich anzutreffen.

 

Wie sich schnell herausstellte, war es schwierig mit den Eltern in Kontakt zu kommen.

 

Erst dachte ich, dass meine Informationen unzureichend gewesen seien oder dass ich mehr auf die Eltern hätte zu gehen müssen, obwohl ich der Meinung war, dass der Spaß der Kinder an der Sache an sich die Eltern hätte überzeugen können. Doch weit gefehlt:

 

Nach und nach zeigte sich, dass die Eltern an meinem Angebot kein Interesse oder keine Zeit hatten sich damit zu beschäftigen – sie hatten auch kein Interesse daran zu erfahren, wie wichtig diese Erfahrungen für ihre Kinder war oder wäre. Die Eltern, so empfand ich, hatten eher eine ablehnende Haltung, so als würde es ein Eingriff in ihr Leben bedeuten.

 

Vielleicht ist es so, vielleicht haben Menschen, die die Erfahrung der gesellschaftlichen Benachteiligung gemacht haben Angst, von dem „wenigen“, das sie noch haben, etwas zu verlieren. Ich verstehe die Dynamik so: Armut schafft Verunsicherung im Alltag durch Ausgrenzung. Ausgrenzung wiederum schafft Misstrauen gegenüber der sozialen Umwelt und umgekehrt, d.h. es findet auch eine Abgrenzung statt.

 

Alles innerhalb dieser „Grenze“, die im Prinzip durch Angst aufrecht erhalten wird, ist Teil dessen was man noch besitzt (materielle, kulturelle und soziale Ressourcen). Alles außerhalb dieser „Grenze“ könnte, aus einer pessimistischen Haltung heraus, potentiell den Verlust oder eine weitere Einschränkung dieser Ressourcen bedeuten und damit ist eine sozialpädagogische Intervention ein ernst zu nehmender Eingriff von „Außen“ in gewachsene Lebenszusammenhänge.

 

Das Konzept der Lebenswelt als Deutungsraum geht auf die sozialphänomenologischen Arbeiten von Husserl und Schütz sowie Habermas zurück, und verweist auf die Notwendigkeit, gesellschaftliche Realität nicht nur aus der Perspektive eines äußeren Beobachters zu analysieren, sondern auch aus der Perspektive des beteiligten Subjekts. Diese Erfahrung lehrte mich, dass die individuellen Lebenszusammenhänge und die damit verbundenen Ängste und Wünsche bzw. das was als erstrebenswert für die eigenen Kinder gesehen wird, nicht zuletzt im Hinblick auf finanzielle Ressourcen, ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines „gut gemeinten“ Projektes sein kann.

 

Also; Nahm ich Kontakt mit deren Schule auf, hatte Erfolg und es entstand der erste Workshop.